Header image

Erweiterung des Gewerbepark Süd-Ost, Grundsatzbeschluss

So sehen wir die Entscheidungen der letzten Ratssitzung: 6. Erweiterung des Gewerbegebietes Süd-Ost

von Uwe Hammerschmidt –

Brauchen wir eine Erweiterung des Gewerbegebiets, die nur durch die zusätzliche Ausweisung von Wohnbauflächen realisiert werden kann? Diese Frage haben wir intensiv in den eigenen Reihen diskutiert.

Mit dem vorgelegten Konzept zur Ableitung des Feldhamsters ist es gelungen die Belange der Stadtentwicklung und Belange des Artenschutzes (hier: die des Feldhamsters) unter einen Hut zu bekommen. Dies ist aus unserer Sicht sehr erfreulich. Dennoch einige kritische Anmerkungen zur vorgelegten Grundsatzentscheidung:

  • Wie wird die derzeitige Situation für die Nutzung neuer Gewerbeflächen gesehen? Aufgrund der geopolitische Situation und dem nichtabsehbaren Ende des aggressiven Angriffskrieges vom Putin sind wirtschaftliche Folgen und Entwicklungen derzeit nicht abzusehen. Ein weiteres Wirtschaftswachstum kann angezweifelt werden und somit sicher auch der Druck auf weitere Gewerbeflächen. Gibt es derzeit überhaupt Interessenten, bzw. was macht dies Gewerbegebiet für Neuansiedlung besonders attraktiv?
  • Entwicklung Wohngebiet Steintorfeld. Natürlich wird auch die Folgekostenbetrachtung aufgrund fehlender GS-Plätze und evtl. Kita-Plätze ein deutliches Minus ergeben. D. h. hier ist ein Grundsatzbeschluss für den Bau einer weiteren GS notwendig.
  • Die derzeitige Entwicklung auf den Wohnungsmarkt ist aufgrund der geo- und finanzpolitischen Situation schwer vorher zu sehen. Es ist allerdings zu befürchten, dass die veränderte Zinspolitik in Verbindung mit der Unterbrechung der Lieferketten (infolge der Pandemie), den Baukostensteigerungen, dem Materialmangel und den verlängerten Lieferzeiten zum Nachlassen der Nachfrage nach Bauland führen wird. Offensichtlich gibt es bereits jetzt zahlreiche Bauherr:innen, die die steigende Zinsbelastung nicht mehr tragen können. Frage: Gibt es derzeit weitere Nachfrage?
  • Die Entwicklung dieses Baugebietes ist nur zu akzeptieren, wenn hier sogenannter sozialer Wohnungsbau realisiert wird.
  • Welche nachhaltigen Aspekte sind hier zu fordern? Ausschließliche Nutzung erneuerbarer Energie!!!
  • Unter den Aspekten den Klimaschutzes, der Artenvielfalt und der Berücksichtigung des Flächenverbrauchs ist der Bau weiterer Einzelhäuser nicht zu unterstützen.
Hintergrund:

Derzeit werden in Niedersachsen täglich rund 6,6 ha als Siedlungs- und Verkehrsfläche neu ausgewiesen. Im Niedersächsischen Weg wurde 2021 das Ziel formuliert bis zum Jahr 2030 die Neuversiegelung auf 3 ha / Tag zu reduzieren. Bis 2050 soll der Flächenverbrauch bei „Netto Null“ liegen.

Listenansicht   Zurück

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>