Faktencheck Windenergie

13.01.2024 – von Uwe Hammerschmidt –

Der GRÜNE Faktencheck stellt in kurzer und übersichtlicher Weise die Fakten zum Thema Windenergie in Pattensen zusammen. Neben den positiven Effekten für die Umwelt werden finanzielle Vorteile für die Kommune und ihre BürgerInnenbeteiligung sowie das RROP dargestellt.

Welche positiven Effekte hat die Windenergie?

  • Umweltfreundlichkeit: Windenergie erzeugt Strom ohne den Ausstoß von Treibhausgasen oder Luftschadstoffen, was zur Reduzierung der Umweltauswirkungen beiträgt.

  • Erneuerbarkeit: Wind ist eine erneuerbare Energiequelle, die praktisch unerschöpflich ist, solange die Sonne scheint und die Erde sich dreht.

  • Niedrige Betriebskosten: Nach der Errichtung eines Windparks sind die Betriebskosten im Vergleich zu fossilen Brennstoffen relativ niedrig.

  • Wirtschaftliche Vorteile: Windparks können Arbeitsplätze schaffen und lokale Wirtschaften ankurbeln, insbesondere in ländlichen Gebieten.

  • Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen: Die Nutzung von Windenergie hilft, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern, was langfristig die Energieversorgungssicherheit verbessern kann.

Wie hoch sind die Gestehungskosten für Strom aus Wind?

Die Gestehungskosten für Windenergieanlagen können je nach Standort, Technologie und anderen Faktoren variieren. Generell gelten Windenergieprojekte jedoch als wettbewerbsfähig in Bezug auf die Gestehungskosten im Vergleich zu vielen anderen Energiequellen. Hier sind einige Punkte zu berücksichtigen:

  • Onshore-Windenergie: Die Gestehungskosten für Onshore-Windenergie liegen in vielen Regionen oft im Bereich von 40 bis 80 Euro pro Megawattstunde (MWh). Fortschritte in der Technologie und Effizienzsteigerungen haben dazu beigetragen, diese Kosten zu senken.
     
  • Offshore-Windenergie: Offshore-Windparks sind in der Regel teurer, aber die Kosten sindebenfalls rückläufig. Die Gestehungskosten können etwa zwischen 60 und 120 Euro pro MWh liegen. Hier sind höhere Installations- und Wartungskosten zu berücksichtigen.
     
  • Technologische Fortschritte: Die Einführung fortschrittlicher Technologien, größere Rotorblätter und höhere Türme tragen dazu bei, die Effizienz von Windenergieanlagen zu steigern und die Gestehungskosten zu senken.

 

Welche finanziellen Vorteile haben Windenergieanlagen für Pattensen?

  • Direkte Beteiligung: Aktuell kann der Betreiber der Kommune 0,2 ct je erzeugter Kilowattstunde (kWh) pro Jahr zahlen. Die Abgabe ist freiwillig. Für den Betreiber ist der Betrag kostenneutral, da er den Betrag erstattet bekommt (EEG 2023, §6).
     
  • Gewerbesteuereinnahmen: Die Installation von Windenergieanlagen kann zu erhöhten Gewerbesteuereinnahmen führen, da Betreiber von Windparks Gewerbesteuer an die Kommunen zahlen.
     
  • Pachtzahlungen: Landbesitzer, auf deren Grundstücken Windenergieanlagen stehen, erhalten in der Regel Pachtzahlungen von den Betreibern. Diese Einnahmen können direkt an die Kommunen fließen, wenn sie Grundstückseigentümer sind.
     
  • Wirtschaftliche Entwicklung: Windenergieprojekte können lokale Wirtschaftsimpulse auslösen, indem sie Arbeitsplätze schaffen und lokale Unternehmen für Bau- und Wartungsarbeiten einbinden.
     
  • Infrastrukturverbesserungen: Ein Teil der Einnahmen aus Windenergieprojekten kann für lokale Infrastrukturprojekte verwendet werden, was die Lebensqualität in der Gemeinde verbessern kann.
     
  • Langfristige Einnahmequellen: Die Pachtzahlungen und Steuereinnahmen können langfristige Einnahmequellen darstellen, die den Kommunen eine stabilere finanzielle Basis bieten.

 

Haben Bürgerinnen und Bürger auch direkte finanzielle Vorteile durch Windenergieanlagen in Pattensen?

  • Direkte Beteiligung geplant: Zukünftig wird es möglich sein, dass sich sowohl die Kommune als auch Bürgerinnen und Bürger direkt an Windenergieanlagen beteiligen können. Ein entsprechendes Gesetz befindet sich im Gesetzgebungsverfahren.

Was sieht der aktuelle Entwurf des RROP, Teilprogramm Windenergie vor?

Im Gebiet der Kommune Pattensen sind drei Potenzialflächen ausgewiesen

  • Pattensen – Hiddestorf, Nr. 33: Die Potenzialfläche erstreckt sich zwischen den Ortschaften Arnum im Norden, Pattensen im Osten, Hüpede im Süden sowie Hiddestorf und Ohlendorf im Nord-Westen. Aus 368 ha Potenzialfläche wurden nach Einzelfallprüfung 317 ha Vorranggebiete ausgewiesen.
     
  • Pattensen Süd, Nr. 34: Die Potenzialfläche erstreckt sich zwischen den Ortschaften Koldingen im Nord-Osten, Jeinsen im Süden, Hüpede im Westen sowie Pattensen im Nord-Westen. Aus 217 ha Potenzialfläche wurden nach Einzelfallprüfung 191  ha Vorranggebiete ausgewiesen.
     
  • Schulenburg, Nr. 35: Die Potenzialfläche erstreckt sich westlich der Ortschaft Schulenburg (Leine). Aus 201 ha Potenzialfläche wurden nach Einzelfallprüfung 109  ha Vorranggebiete und 64 ha Vorbehaltsgebiete ausgewiesen.

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>